Sri Aurobindo
Das Ideal einer geeinten Menschheit
In dem vorliegenden Buch äußert sich nicht nur der charismatische Politiker, Künder einer vom Gang der Evolution geforderten neuen Stufe des Menschseins, sondern auch ein profunder Kenner der Geschichte der westlichen wie der östlichen Hemisphäre. Er analysiert mit wissenschaftlicher Akribie alle Versuche, die bisher von Welt-Imperien zur Einigung der Menschheit unternommen wurden, und zeigt die Gründe für ihren Fehlschlag auf. Dabei wird die Möglichkeit des Versuchs zu einer sozialistischen Weltherrschaft einbezogen. "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" - nicht nur deren eine, sondern alle drei Forderungen seien zu erfüllen. Die bisher ungelöste Spannung zwischen dem Recht des Individuums auf volle Entfaltung seiner Personalität und dem Anspruch des diktatorischen Staates könne nur durch einen universalen Menschentypus, nach Transmutation des mentalen zum supramentalen Menschen gelöst werden. Mit dessen Heraufkunft erst könne der Staat überflüssig und aus den begrenzten Föderationen eine föderative Welt-Union werden.
Das Buch vermittelt die heute hochaktuellen Gedankengänge des großen indischen Weisen zu den äußeren und vor allem inneren Strukturwandlungen der menschlichen Gesellschaft. In einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Freiheit und Verantwortlichkeit des Menschen tritt er mit seherischer Kraft für die Herausentwicklung der Menschheit aus ihrer nationalistisch zersplitterten Gesellschaft, für ihre freie Gruppierung in einer Welt-Union ein. Er beschreibt die Voraussetzungen für einen solchen "Welt-Staat" und zeigt zugleich die mit dieser Umstrukturierung verbundenen Gefahren für ein derartiges Weltimperium auf. - Neuer Bücherdienst, Wien
Übertragung aus dem Englischen von Heinz Kappes